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Der Name "Pellenz"
Der Name "Pellenz"
Der Name „Pellenz“ als heutige Landschaftsbezeichnung leitet sich vom lateinischen „palatium“ ab, einem der sieben Hügel Roms, der seit Kaiser Augustus (63 v.Chr, bis 14 n.Chr.) bis in das 6. Jahrhundert n.Chr. Wohnsitz vieler römischer Herrscher war.
Im Mittelalter wurde der herrschaftliche Hof eines weltlichen oder geistlichen Fürsten mit diesem Begriff belegt. „Palatium“ wandelte sich im Mittelhochdeutschen zu „phalenze“ bzw. „phalz“ (= Pfalz)1.
„Pfalz“? – heute verbindet man damit eher die deutsche Weinstraße, Saumagen und den Betzenberg!
Wie kommt es aber zur historischen Bezeichnung „Pellenz“, die also mit „Pfalz“ bzw. „Pfalzgrafschaft“ gleichgesetzt werden kann?
In merowingischer Zeit bis in das Hochmittelalter gab es keinen festen Regierungssitz des Königs, sondern dieser zog mit seinem Gefolge durch sein Herrschaftsgebiet von einer Pfalz (Königshof) zur nächsten. Hier wurde dann Recht gesprochen, Urkunden ausgestellt und Privilegien verliehen.
Der König ernannte Pfalzgrafen, die als Hofbeamte die Verwaltung des Reichsgutes übernahmen und die Gerichtsbarkeit in Abwesenheit des Monarchen ausübten2.
So gab es im 10. Jahrhundert Pfalzgrafen in den Stammesherzogtümern Lothringen, Bayern, Schwaben und Sachsen. Die lothringische Pfalzgrafschaft mit Sitz in Aachen wurde später Pfalzgrafschaft am Rhein genannt. Sie verlagerte ihren Herrschaftsschwerpunkt immer weiter nach Süden. Pfalzgraf Heinrich II, der 1093 die Abtei Maria Laach stiftete3, hatte seine Burg am Südostufer des Laacher Sees. Sein damaliges Herrschaftsgebiet reichte jedoch weit über das Gebiet der heutigen Pellenz hinaus.
Ein Nachfolger Heinrichs baute rund 70 Jahre nach diesem um Worms herum ein neues Herrschaftsgebiet auf – in der Landschaft, die heute als Pfalz bezeichnet wird!
Der historisch überlieferte Begriff der „Pellenz“ für das Gebiet um den Laacher See wurde 1992 als Name für die Verbandsgemeinde gewählt.
1 M.J. Hamann: Der Begriff „Pellenz“
2 Andreas Britz: Als die Pfalz noch in der Eifel lag
3 Elmar Veeser: Fehden, Fälschungen und die Hoffnung auf Barmherzigkeit. Die Gründungsgeschichte des Klosters Maria Laach